Gesunde Reben (Vitis vinifera) im Öko-Weinbau (VITIFIT)
Gesunde Reben (Vitis vinifera) im Öko-Weinbau durch Forschung, Innovation und Transfer (VITIFIT)
Seit Juni 2019 widmet sich ein bisher einzigartiges Konsortium der Gesundheit von Reben im ökologischen Weinbau. Sieben Lehr- und Forschungseinrichtungen arbeiten eng mit drei Praxispartnern, vier ökologischen Anbauverbänden sowie fünf Öko-Weingütern zusammen. Besondere Aufmerksamkeit erfährt der Falsche Mehltau der Rebe, der durch den Oomyceten Plasmopara viticola hervorgerufen wird. Zur Bekämpfung dieser stark virulenten Rebkrankheit werden im Öko-Weinbau vor allem kupferhaltige Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Diese stehen seit vielen Jahren in der Kritik. Daher wird in VITIFIT nach kupferreduzierten und kupferfreien Bekämpfungsstrategien gesucht.
Im Verbundprojekt VITIFIT (www.vitifit.de) arbeitet geballte Expertise aus vier weinbautreibenden Bundesländern zusammen: Fachmänner und -frauen aus den Bereichen Öko-Weinbau, Rebenzüchtung, Phytomedizin, Getränkeforschung, Weinwirtschaft, Bioverfahrenstechnik, Kommunikation und Medien sowie berufsständische Vertretungen.
Vier Projektschwerpunkte (A bis D) mit insgesamt 20 Arbeitspaketen werden im Rahmen von VITIFIT bearbeitet:
Seitens der FAU ist der Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik ist mit seiner Arbeitsgruppe Bioactives im Themenbereich A „Entwicklung und Optimierung von Pflanzenschutzstrategien gegen den Falschen Mehltau im Ökoweinbau bei klassischen und neuen Rebsorten“ mit seinem Arbeitspaket „Optimierung der Wirksamkeit mikroverkapselter Kupfersalze (CuCaps) zur Kupferminimierung“ involviert. Ferner werden in unserer Arbeitsgruppe auch Mikrokapseln auf Basis von Pflanzenextrakten produziert.
Mithilfe der Sprühkühlung werden in der Arbeitsgruppe Bioactives aus nachwachsenden Rohstoffen Matrixkapseln produziert, die verschiedene Kupfersalze als fungizide Wirkstoffe beinhalten. Durch den neuen Formulierungstyp lässt sich die Aufwandmenge an Kupfer pro Hektar um ein Drittel reduzieren. Wie das Verfahren der Mikroverkapselung von Kupfer und dazugehörige Analysemethoden genau funktionieren, sehen Sie hier im Video.
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) mit insgesamt 8 Millionen EURO (Förderkennzeichen FAU: 2818OE037).
Angelegt ist das Projekt auf 6,5 Jahre (Juni 2019 bis Dezember 2025).