Entwicklung eines pilzbiotechnologischen Prozesses für enzymatisches Textilrecycling
Entwicklung eines ökoeffizienten Prozesses für das enzymatische Textilrecycling auf der Basis von Pilzbiotechnologie
Textilien sind ein unterschätztes Problem für Umwelt und Klima, da es aktuell kein funktionales Recyclingverfahren gibt. Deswegen landen Faser-, Gewebe- und Kleidungsabfälle fast ausschließlich auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen. Die Vielzahl an Materialen wie z.B. Polyester und Baumwolle und besonders Mischgewebe erschweren das Recycling, sodass Polyesterfasern entweder aus fossilen Rohstoffen hergestellt oder zu geringem Anteil aus alten Polyethylenterephthalat (PET)-Flaschen produziert werden. Faser-zu-Faser-Recycling wird kaum bzw. nicht praktiziert, besonders weil herkömmliche Verfahren wie (thermo-)mechanisches oder chemisches Recycling zu starken Verlusten der Materialqualität und/oder zu hohen Nebenproduktbildungen führen.
Deswegen rücken enzymatische Prozesse stärker in den Fokus der Forschung, bei welchen einzelne Polymerarten selektiv bei milden Bedingungen zu ihren Monomerbausteinen abgebaut werden, um aus diesen im Anschluss Fasern gleicher Qualität wiederherzustellen. Das Problem solcher biologischer Recyclingverfahren ist die effiziente Herstellung der nötigen Enzyme.
In diesem Projekt soll ein ökoeffizienter Prozess für Textilrecycling entwickelt werden, bei dem gentechnisch-veränderte filamentöse Pilze Baumwolle als günstiges Substrat nutzen, um optimierte Enzyme für den Polyester-Abbau zu produzieren. Dadurch kann der Kreislauf geschlossen werden und Faser-zu-Faser-Recycling ermöglicht werden.
Dieses Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt und finanziert.